Per Tandem unterwegs in Sudamerika, Neuseeland und Europa!
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Thursday, 30 June 2005
Rottachsee - Bad Toelz: Breze und Pfueeti
Vom Rottachsee starteten wir frueh um 6 Uhr, um vor der Mittagshitze nach Fuessen zu gelangen. Eine fantastische Morgenstimmung erwartete uns. Die Voralpenhuegel lagen in allen Grauschattierungen wie verschiedene Lagen Vorhaenge vor uns, die Sonne schickte goldene Strahlen rein und dahinter erhoben sich die Gipfel der Alpen. Durch saftiggruene Wiesen, vorbei an spiegelnden Seelein und Kirchtuermen mit Zwiebelhauben pedalten wir durch wunderschoenes Bayern. Einzig das starke Verkehrsaufkommen und die gestresste Fahrweise vieler Autofahrer truebten etwas das Bild. Die Menschenmassen bei den beiden Koenigsschloessern Neuschwanstein und Hohenschwangau liessen uns gleich wieder das Weite suchen. 4 Millionen Touristen kommen hier pro Jahr vorbei, Japaner knipsen um die Wette, fuellige Amerikanerinnen erkundigen sich nach dem kuerzesten Weg hoch zum Schloss. Wir fanden ein Stueck weg vom geschaeftigen Treiben ein einsames Baenklein draussen in den Feldern und hatten zum Picknick eine wunderbare Aussicht auf Schloss und Berge. Der Campingplatz am Bannwaldsee war so gross, so ungefreut und so teuer, dass wir trotz der Hitze langsam weiterfuhren. In Kuechele am Lechsee erlaubte uns ein Bauer zu zelten, wies und aber nicht auf den nahegelegenen Campingplatz hin. Am naechsten Morgen unternahmen wir die kuerzeste Etappe unserer Tour. Nach 1.2 km sahen wir in Prem das Schild "Campingplatz", ein kleiner und sympathischer Platz, der auf keiner Karte eingezeichnet und entsprechend nicht ueberlaufen war. Da wir schon 8 Tage am Stueck durch Deutschland geradelt waren und ein Ruhetag ueberfaellig war, nutzten wir gleich die Gelegenheit, stellten um halb acht Uhr morgens das Zelt wieder auf und verbrachten zwei geruhsame Tage.
Die folgende Etappe fuehrte uns durch den "Pfaffenwinkel", eine liebliche Huegellandschaft mit schmucken Bauernhoefen und ruhigen Straesschen. In Rottenbuch besichtigten wir die Reste der einst ausgedehnten Klosteranlage. Nach der Saekularisierung kaufte ein Schweizer 1803 das Kloster, pluenderte die Bauten und riss einen grossen Teil ab. Wenigstens ueberstand die prunkvolle Barockkirche die Zerstoerungswut, sie beeindruckt auch heute noch den Besucher.
Immer wieder aendern auf unserer Reise die Grussworte oder lernen wir neue typische Ausdruecke. In Bayern rufen sie uns auf der Strasse "Gruess Gott" oder "Servus" zu, zum Abschied haeufig "Pfueeti", was soviel heisst wie "Behuet Dich Gott". Die vorzueglichen Brezeli, die hier in Deutschland bei keinem Znueni fehlten, heissen in Bayern einfach "Breze".
Ueber Schoeffau und Murnau erreichten wir Bad Toelz mit der gepflegten Altstadt. Dies war nun unser oestlichster Punkt. Seit Spanien sind wir, abgesehen von Umwegen, staendig nach Osten und Norden gefahren, ab nun fuehrt unsere Route in die Himmelsrichtungen Sueden und Westen, Richtung Schweiz!

Posted by tandem-adventure at 11:21 AM BST
Updated: Thursday, 30 June 2005 11:30 AM BST
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