Per Tandem unterwegs in Sudamerika, Neuseeland und Europa!
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Friday, 10 June 2005
Langogne ? Brioude: Dem Allier entlang durch die Auvergne
Der Stausee bei Langogne war keine Augenweide, durch die monatelange Trockenperiode war er fast leer. Trotz kuhlen 13 Grad fronten Surfer und Segler ihrem Hobby und nutzten den starken Sudostwind. Nach dem oden See gelangten wir zu einem sympathischen kleinen "Camping a la Ferme" wo wir gleich das Zelt aufschlugen. Die angekundigte Storung zog in der Nacht mit Sturm und viel Regen voruber, am Morgen war uns das Wetter wieder hold. Wir waren nun wieder auf Strasschen unterwegs, wo wir uns in den hintersten Ecken Frankreichs wahnten. Diese ruhigen, einsamen und noch sehr naturnahen Gebiete lieben wir, unsere bisherige Route durch Frankreich verlief fast ausschliesslich durch solche unbekannten Regionen. Im hubschen Weiler Fabreges war das Schloss mit dem alten Schieferdach und der weitlaufigen Mauer um das Anwesen ein faszinierender Anblick. Durch liebliche Flusstaler rollten wir runter nach Le Nouveau Monde, wo wir den Allier uberquerten und anschliessend steil nach St. Haon auf die Hochebene emporstiegen. Der Blick zuruck auf Le Nouveau Monde war wie auf eine Modellbahn - mit Bahnhof, Dorf, drei Bahnviadukten, Tunnel, Burgruine und Felszacken. Wir hatten nicht gedacht, dass St. Haon auf 1000m liegt und mussten die 300 Hohenmeter in 20 Minuten meistern, da wir befurchteten, die Backerei schliesse um 12 Uhr, wir hatten heute noch kein Brot gefunden. Genau mit dem Glockenschlag erreichten wir ausser Atem die Boulangerie und kauften gleich einen Brotvorrat, um die bervorstehenden Pfingsten zu uberleben. Wir genossen die wunderschone Strecke nach Alleyras, Landschaftsgenuss pur! Fur die Auvergne ist Vulkangestein typisch. So waren die Hauser nun plotzlich ganz anders, aus dunklen, vulkanischen Quadern erbaut, was uns sehr gut gefiel. Auf dem Campingplatz in Le Pont d'Alleyras bekamen wir von einem Fischer eine ganze Bratpfanne voll Fisch geschenkt, die er ubrig hatte!
Die Etappe von Le Port d'Alleyras nach Lavoute-Chilhac war ein traumhafter Auvergne-Tag. Nachdem sich der Morgennebel verzogen hatte, lachte die Sonne vom blauen Himmel. Wir verliessen den ruhigen Ort mit den verblichenen "Hotel"-Schriftzugen auf schonen Gebauden und folgten in stetem Auf und Ab der Allier-Schlucht. In St. Privat d'Allier gefielen uns die vielen speziellen Hauser, die Kirche hatte eine sehenswerte romanische Apsis. In Frankreich sind solche kulturellen Sehenswurdigkeiten sehr gut ausgeschildert und, im Gegensatz zu Spanien, nicht von Vandalen zerstort. Trotz Pfingsten waren Backerei und Metzgerei geoffnet, wir deckten uns mit Leckereien ein. Das folgende Panoramastrasschen nach Vergues war ebenfalls Radelgenuss pur durch geniale Landschaft. Schone Bauernhofe aus dunklem Gestein, Blumenwiesen, tief unten der Allier und die Viadukte der Eisenbahn und kaum ein Auto weit und breit. Die Abfahrt nach Prades brachte uns an den Fuss von spektakularen Felswanden aus Basaltsaulen. Die Lavamassen erstarrten einst zu "Orgelpfeifen", schon geordnet oder wild durcheinander. Auf dem Camping Municipal in Lavoute-Chilhac, das mit der grossen Klosteranlage auf einer Halbinsel und stattlichen Hausern ein ganz spezielles Ortsbild hatte, ubernachteten auch zahlreiche Pfingsturlauber, die den Allier per Kanu runterpaddelten. Wir folgten dem Fluss anderntags noch bis nach Brioude, wo wir Grosseinkauf im Supermarkt machten, bevor wir uns in die Einsamkeit des "Cezalliers" begaben.

Posted by tandem-adventure at 3:29 PM BST
Updated: Friday, 10 June 2005 3:35 PM BST
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